Die Grundschule Niederorschel beschäftigt sich zurzeit im Rahmen des NAJU-Projektes„Erlebter Frühling“ mit dem Weißstorch, seinem Lebensraum und seiner Lebensweise. Da wir in der näheren Umgebung von Niederorschel leider keine Weißstorch-Vorkommen haben, können wir diese Tiere hier nicht in der Natur beobachten. Wir, der NABU Obereichsfeld e. V., hatten der Grundschule daher vorgeschlagen, doch einmal den Lebensraum der Weißstörche näher zu betrachten. Weißstörche halten sich gern in der Nähe von Seen, Tümpeln und Feuchtwiesen auf. Da lag es für uns nahe, die Kinder der Grundschule nach Birkungen an den Stausee und an unseren dortigen Amphibienschutzzaun einzuladen.
Und so lief der Vormittag mit den Kindern der Grundschule Niederorschel ab:
Die Kinder der Klassenstufe 4 wanderten am 13.04.2021 um 8.00 Uhr von Niederorschel auf dem Mühlenweg Richtung Birkungen los. Nach ca. 1 Stunde erreichten sie den Stausee. Dort warteten wir, Danny Wirth - unser Betreuer des Schutzzauns in Birkungen - und ich bereits auf die Kinder und ihre 3 Lehrer.
Nachdem sich die Kinder nach der Wanderung mit ihrem mitgebrachten Essen gestärkt hatten, stellten wir uns gegenseitig vor. Danny erzählte den Kindern warum es wichtig ist unsere Amphibien zu schützen und dass die Schutzzäune, die der NABU Obereichsfeld e.V., seit Jahren im Frühjahr aufbaut, einen wichtigen Beitrag zum Amphibienschutz leisten. Ich hatte für die Kinder ein Mannschaftspiel vorbereitet, durch das diese auf spielerische Art und Weise die Funktion des Schutzzaunes und die Tätigkeit des Betreuers näher kennenlernten.
Nachdem die Kinder sich ausgetobt hatten, liefen wir gemeinsam vom Stausee zum Amphibienschutzzaun. Dort angekommen stellte ich den Kindern noch einige Fragen zum Thema Amphibien und freute mich, dass die Kinder bereits sehr viel über unsere heimischen Lurche wussten.
Dann wurde es richtig spannend für die Kinder, denn wir schritten gemeinsam den Zaun ab und schauten in die Fang-Eimer. Meine Befürchtungen, dass wegen der Kälte keine Tiere unterwegs waren, haben sich dann zum Glück nur zum Teil bewahrheitet. Die Kinder freuten sich, als sie in einem der Eimer eine männliche Erdkröte entdeckten und ein paar Meter weiter dann auch noch eine zweite. Danny erklärte ihnen woran man Erdkröten erkennt. Die Kinder stellten uns daraufhin begeistert viele Fragen zum Thema Kröten.
Trotz der Kälte, die die wechselwarmen Amphibien vom Wandern abhält, zeigten sich noch ein paar Teich- und Bergmolche und eine weibliche Erdkröte. Die Begeisterung bei den Kindern war dementsprechend hoch. Mit sehr viel Neugier betrachteten sie die Tiere.
Danach brachten wir gemeinsam die Tiere über die Straße und damit in ihr Habitat. Um 11.30 Uhr verabschiedeten wir uns von den 30 Kindern und ihren Lehrern. Wir freuten uns, dass die Kinder so viel Interesse an den Tieren und an dem Amphibienschutzzaun gezeigt hatten.
Katrin Lehmann
Rüdigershagen, 14.04.2021