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Sehr früher Beginn der Wandersaison in diesem Jahr!

Naturschutzzentrum Reifenstein, 28. März 2024

Die diesjährige Wandersaison verläuft, aufgrund der Temperaturschwankungen, sehr wellenförmig. Die Zwischendaten an den Zäunen zeigen, dass wir in diesem Jahr mit guten Zählergebnissen rechnen können.

Besonderheiten gab es an den Zäunen:

- in Breitenbach: Die Zaunbetreuer meldeten, dass hier landwirtschaftliche Arbeiten (wahrscheinlich Düngearbeiten) Mitte März stattfanden. Kurz darauf wurde 1 Erdkröte mit offenem Laib und eine Erdkröte mit einer fehlenden Gliedmaße gefunden. Wobei nicht festgestellt werden konnte, ob diese Verletzungen mit den landwirtschaftlichen Arbeiten zusammenhingen. Auch wurde hier eine Eidechse mit fehlendem Schwanz im Eimer gefunden.

Am Laichgewässer sahen die Betreuer schon Laichballen von Grasfröschen und auch schon erste Laichschnüre von Erdkröten.

- in Birkenfelde: Die Zaunbetreuerin meldete am 23. März ungewöhnliches Rückwanderungsverhalten der Erdkröten. Wodurch einige von den Kröten überfahren wurden. Warum die Erdkröten so früh zurückwanderten, konnte bisher nicht festgestellt werden.

- in Mackenrode: Die Zaunbetreuerin fand außer den Amphibien auch eine Blindschleiche in den Eimern.

- in Reifenstein: Die Zaunbetreuer beobachteten vor und am Anfang der Amphibienwanderung noch massive Rodungsarbeiten mit Harvestern im oberen Waldgebiet durch den Forstbetrieb. Ein zahlenmäßiger Rückgang der Erdkröten war bisher zu beobachten. Ob dies mit den massiven Forstarbeiten in diesem Winter zusammenhängt, ist schwer zu sagen. Eine genauere Auswertung wird nach Ende der Wandersaison vorgenommen.

Auch wurden am Zaun immer wieder Veränderung von unbekannten Personen vorgenommen. So wurden Eimer aus den Löchern und wahrscheinlich auch Tiere aus den Eimern genommen. Die Betreuerin beobachtete eine Familie, die mit einem Eimer vom See kam, und klärte die Familie darüber auf, dass sie bitte keine Tiere mehr zum See bringen sollen, da diese von den Zaunbetreuern gezählt werden müssen.

Unsere "Eichsfelder Naturdetektive", die den Zaun in Reifenstein mit betreuen, installierten am 05. März einen kleinen Amphibien-Lehrpfad am Zaun. Die NAJU-Gruppe wurde am 19. März beim Ablaufen des Schutzzaun von einem MDR-Fernsehteam begleitet.

Es entstand ein kurzer Beitrag, der am 21. März bei "MDR um 4" ausgestrahlt wurde.

Anzuschauen unter folgendem Link:

https://www.mdr.de/video/mdr-videos/e/video-808852.html

NABU - Ptressemitteilung

Naturschutzzentrum Reifenstein, 27. Februar 2024

Aufgrund der frühlingshaft warmen und feuchten Witterungsbedingungen in den letzten Wochen, begann die diesjährige saisonale Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern sehr viel früher als in den vergangenen Jahren.

Deshalb mussten unsere ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder und Amphibienfreunde bereits Mitte Februar kurzfristig und spontan entscheiden, unsere 11 Amphibien-Schutzzäune sehr schnell aufzubauen.

Nun stehen die meisten der Schutzzäune seit ca. 10 Tagen. Grund genug für uns mal zu schauen wie viele Amphibien bereits an einigen Zäunen gesammelt und zu ihren Laichgewässern gebracht wurden.

Unser Zaunbetreuer in Birkungen teilte uns mit, dass er bisher 136 Erdkröten, 22 Teichmolche und 3 Fadenmolche zum Laichgewässer am Birkunger Stausee transportiert hat. Das Betreuerteam in Breitenbach hatte 251 Kröten, 2 Frösche und 20 Molche in seinen Eimern.

Und in Wingerode hat sozusagen ein richtiger Kröten-Ansturm auf den Schutzzaun stattgefunden. Besonders an 2 Tagen gab es Spitzen von einmal 125 und das andere Mal von 223 Erdkröten. Insgesamt wurden an allen Tagen 419 Kröten in Wingerode eingesammelt. Solche Laufzahlen gab es in den letzten Jahren immer erst ab Mitte März. Unser Zaunbetreuer Dietrich Seifert beobachtete an seinem Zaun, dass zuerst nur männlich Erdkröten wanderten und erst vor ein paar Tagen die weiblichen Kröten mit ihrer Wanderung begannen. Ab diesem Zeitpunkt sah man dann auch die Erdkröten im typischen Doppelpack, also das Männchen auf dem Rücken des Weibchens.

Seit dem Wochenende sind die Temperaturen, besonders nachts, wieder gesunken. Das hat zur Folge, dass die Wanderfreude der Amphibien gerade wieder auf nahezu null zurückgegangen ist.

Natürlich erwarten wir bei erneutem Anstieg der Temperaturen ein Wiedereinsetzen der Wanderung und sind schon gespannt, wie viele und welche Amphibien an unseren Zäunen gerettet werden können.