Schutz von Hornissen und Wespen

Wenn wir von Hornissen sprechen, sprechen wir gleichzeitig von Wespen. Sie ist die größte einheimische Wespenart und gehört zu den sozialen Faltenwespenarten.

 

Hornissen leben im Allgemeinen unauffällig und unaufdringlich. Der eigentliche Lebensraum der Tiere sind Waldlichtungen und Waldränder und dort vorzugsweise Baumhöhlen und Spalten. Da es aber in unseren „modernen“ Wäldern immer weniger dieser Wohngelegenheiten gibt, suchen die Tiere zwangsläufig immer mehr die Nähe menschlicher Siedlungen. Und damit sind Konflikte vorprogrammiert! Wenn man sich allerdings mit der Lebensweise der Tiere auseinandersetzt und ist bereit, kleine Einschränkungen hinzunehmen, kann sehr wohl mit den nützlichen Tieren zusammenleben und dabei noch interessante Entdeckungen machen.

 

Dagmar Blacha  kümmert sich beim NABU RV Obereichsfeld um Wespen und speziell um Hornissen. Dabei setzt sie vermehrt auf Aufklärung. Oftmals entwickelt sich aus der Nachbarschaft mit diesen „Horrorbienen, Mörderwespen usw.“ eine regelrechte Freundschaft auf Zeit. Dabei bedarf es nicht einmal viel. Wer nur einige Verhaltensmaßnahmen beachtet, kann vom Vorhandensein dieser Nützlinge profitieren. Bedenkt man, dass ein gut entwickeltes Hornissenvolk pro Tag etwa ein halbes Kilogramm Insekten vertilgt. Dabei stehen ganz oben auf der Speisekarte die entfernte Verwandtschaft, die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Diese sind es nämlich, welche uns die Kaffeetafel und den Grillnachmittag nicht gönnen.

 

Hat man entdeckt, wo sich der Einflug zu einem Hornissennest befindet, sollte man

 

  • den Nesteingang nicht verstellen
  • das Einflugloch nicht verschließen
  • etwa vier bis fünf Meter Abstand halten
  • Vorsicht beim Gebrauch von Gartengeräten mit Verbrennungsmotor
  • Erschütterungen des Nestes unterlassen
  • die Tiere nicht anhauchen und anpusten
  • den Gebrauch von stark riechenden Kosmetika einschränken
  • nicht nach den Tieren schlagen.

In wenigen Fällen ist ein Umsiedeln des Hornissenstaates nicht zu umgehen. Dagmar Blacha arbeitet dabei mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung eng zusammen. Das Umsiedeln stellt einen starken Eingriff in das Leben des Hornissenvolkes dar. Es bedarf dazu einer sogenannten „artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung“. Das ist etwa vergleichbar mit der Genehmigung zum Beringen von Fledermäusen oder Vögeln. Auch wird vom Umsiedelnden Sach- und Fachkenntnis erwartet. Zum neuen Wohnort  gibt es auch immer wieder Nachfragen nach Hornissenvölkern hauptsächlich von Naturfreunden und Naturschützern, welche die Nützlichkeit der Hornissen erkannt haben und gern eine Partnerschaft auf Zeit auf ihrem Grundstück  eingehen.

 

Auf keinen Fall sollte man versuchen, mit oft recht abenteuerlichen Mitteln den wehrhaften Gästen zu Leibe zu rücken. Das ist erstens nach der Bundesartenschutzverordnung verboten und zweitens geht so eine Aktion oft nach hinten los und endet drittens meist recht schmerzhaft.

 

Wenn Sie dennoch von einer Hornisse gestochen werden, ist das kein Grund zur Panik. kühlen und desinfizieren Sie die Stelle. Falls Sie Allergiker sind oder bei Stichen im Gesichts- und Halsbereich, suchen Sie einen Arzt auf. Allergische Reaktionen sind aber auch durch Stiche von anderen In­sekten möglich.

 

Dagmar Blacha kommt nach Absprache gern zu „Hornissenbesitzern“ und versucht eine einvernehmliche Lösung zu schaffen. Die Beratung ist ebenso wie das Umsiedeln kostenlos. Lediglich sind die entstehenden Fahrtkosten zu erstatten. Dagmar Blacha ist hauptsächlich im Landkreis Eichsfeld aktiv. Ein Einsatz in benachbarten Kreisen ist möglich.

 

Im Rahmen des NABU werden Vorträge zur Biologie der friedlichen Brummer angeboten. Gern können diese auch in Schulen im Rahmen von Projektwochen oder Ähnlichem stattfinden:

 

Dagmar Blacha

dagmar.blacha[at]web.de

Mobil 0162-6693323