Am 22. Juli 2021 besuchten die zweiten Klassen der Grundschule „Konrad Hentrich“ das Naturschutzzentrum Reifenstein. Pünktlich um 9.30 trafen die Kinder und ihre Lehrer*innen
ein. Sie wurden vor der Tür von Katrin Lehmann und Katharina Molnar freudig erwartet. Nach der Begrüßung teilten sich die beiden Klassen in zwei Gruppen. Wonach eine Gruppe von Katrin
übernommen wurde und die andere bei Katharina blieb.
Zuerst gab es eine Besichtigung des Naturschutzzentrums. Katharina erklärte den Kindern die geschichtlichen Hintergründe des Hauses und was das Schild „Fledermaus-freundliches Haus“, das an
der Tür des Zentrums angebracht ist, bedeutet. Als die Kinder erfuhren, dass auf dem Dach des Hauses Fledermäuse wohnen, staunten sie nicht schlecht. Gespannt durften sie in kleinen Gruppen
dann auch den Dachboden betreten. Ganz leise und vorsichtig konnten sich die Kinder erst einmal umsehen, vielleicht würden sie ja eine Fledermaus entdecken. Doch leider hatten wir kein
Glück. Aber die Spuren konnten wir entdecken und schon war das Interesse wieder geweckt. Warum lag der Kot so gehäuft? Und warum lagen dazwischen Schmetterlingsflügel? Viele Fragen, die Katharina
den Kindern beantworten musste. Nach dieser spannenden Dachboden-Expedition wollten die Kinder nun, wie versprochen, in den Garten und schauen was es dort für Kräuter gibt. Zuerst einmal mussten
wir gemeinsam überlegen was Kräuter sind und was man aus ihnen zubereiten kann. Außerdem erklärte Katharina ein paar wichtige Regeln, die es beim Kräutersammeln zu beachten gibt. Und dann ging es
los. Die erste Pflanze, die wir im Garten finden konnten, war der Spitzwegerich. Da Kinder ja bekanntlich fast immer irgendwo einen Mückenstich oder eine andere kleine Wunde haben, zeigte
Katharina den Kindern wie man aus dieser Pflanze ein richtiges Wiesenpflaster herstellen kann. Jedes Kind machte sich nun auf die Suche und fand auch ein paar schöne
SpitzwegerichBlätter. Diese konnten wir dann auf unseren vorbereiteten Picknickplatz bringen. Natürlich sammelte Katharina mit den Kindern noch andere essbare Kräuter, die später im
Kräuterquark zubereitet werden sollten. Man glaubt es kaum, aber besonders beliebt war bei den Kindern die Brennnessel. Katharina zeigte den Kindern diese Pflanze von ganz nah und erklärte wie
man sie anfassen kann, ohne sich dabei die Haut zu verbrennen. Das wollte natürlich jedes Kind gleich ausprobieren. Mit vollen Händen ging es zurück zum Picknickplatz, wo wir uns mit
Blütenlimonade erfrischen konnten. Den kleinen Hunger stillten wir mit einem saftigen Stück Ringelblumenkuchen, der bis zum Ende des Tages restlos aufgegessen wurde. Nun konnten die Kinder sich
auf ihre Decken setzen und die gesammelten Kräuter verarbeiten. Zwischendurch gab es noch ein Wiesen-After Eight, das nach Aussagen der Kinder „interessant“, aber „nicht so lecker“
schmeckte.
Nachdem der Kräuterquark zubereitet war, zeigte Katharina den Kindern die Kräuter, die sie noch mitgebracht hatte. Hier weckte besonders das Johanniskraut das Interesse der Kinder. Nicht
nur weil die Pflanze Heilwirkungen hat, sondern auch das „Blut“, das aus der Blüte der Pflanze beim Draufdrücken austritt, begeisterte die kleinen Kräutersammler. Sie waren nun vollends
überzeugt, dass diese Pflanze „Zauberkräfte“ haben muss.
Während die einen Kinder im Garten des Naturschutzzentrums in die Welt der Kräuter eingetaucht waren, ging es für die anderen Kinder gemeinsam mit Katrin in den Wald.
Dort wartete eine kleine Erlebniswanderung auf sie.
Gleich zu Beginn der Wanderung führte der Weg an den Bienenstöcken des Imkers Herr Hanke vorbei. Dort wurde der 1. Stopp eingelegt, da sich Herr Hanke bereit erklärt hatte, den Kindern einige
wichtige Informationen zu den Bienen und seiner Imkertätigkeit zu geben. Die Kinder durften, unter der Obhut des Imkers, sogar ganz nah an die Bienenstöcke gehen. Dort konnten sie beobachten, wie
die Bienen geschäftig hinaus- und wieder hineinflogen. Herr Hanke machte den Kindern deutlich, wie wichtig es ist unsere Bienen und ihre Lebensgrundlage, die blühenden Wiesen, zu schützen. Nach
diesem informativen Zwischenstopp ging es weiter zur ältesten Buche im Ober-eichsfeld, der „Siebenbrüderbuche“. An dem ca. 300-jährigen Baum angekommen, sprachen wir mit den Kindern über die
Bedeutung unserer Wälder und insbesondere über die sehr oft in den Eichsfelder Wäldern vorkommende Buche. Die Kinder kletterten um den sehr ausladenden Stamm der „Siebenbrüderbuche“, erkundeten
die Struktur der Baumrinde und schauten in den Wipfel des hoch in den Himmel ragenden Baumes.
Dann ging es tiefer in den Wald hinein. Auf unserer Wanderung entdeckten wir eine farbenfrohe Raupe, aus der sich später mal ein Schwalbenschwanz entwickeln würde. Katrin erklärte den Kindern,
dass Schmetterlinge nicht nur schön aussehen, sondern ebenfalls sehr nützliche Insekten sind. Zur großen Freude aller entdeckte eines der Kinder eine kleine Erdkröte, die sich gerade auf
der Wanderung vom See am Hotel Reifenstein in den Buchwald befand. Beim genaueren Hinschauen entdeckten wir noch weitere kleine Erdkröten. Vorsichtig, damit wir auf keine Kröte traten,
verließen wir daher dieses Gebiet wieder. Auf einer Wegkreuzung spielte Katrin mit den Kindern zwei Waldspiele zum Thema „Tiere des Waldes“. Doch dann mussten wir uns auch schon wieder auf den
Rückweg machen.
Am Naturschutzzentrum angekommen, wurden die Gruppen getauscht. So konnten alle Kinder beide Naturerlebnisse an diesem Tag genießen. Am Ende trafen sich alle Kinder und Erwachsene am
Naturschutzzentrum wieder.
Für das gemeinsame Mittagessen hatte Katharina mit den Kindern für uns alle aus den Wiesenkräutern schmackhafte Kräuter-Butter und Kräuter–Quark zubereitet. Die Kinder und Lehrer hatten
selbstgebackenes Brot für den Mittagsschmaus mitgebracht. Abgerundet wurde das köstliche Mahl mit frischem Obst und einem von Katharina selbstgebackenen Kuchen. Der Vormittag verging wie im
Fluge. Die von dem erlebnisreichen Vormittag in der Natur begeisterten Kinder traten gegen 13.00 Uhr ihre Rückreise zur Schule an.