LEINEFELDE-WORBIS Die Turteltaube ist weit bekannt, genießt eine liebevolle Symbolkraft. Doch die Realität ist für das Tier selbst alles andere als romantisch - denn es steht auf der roten Liste
der stark gefährdeten Arten. Laut NABU ist der Bestand in den letzten 40 Jahren um 90 Prozent zurückgegangen. Um auf diese dramatische Entwicklung aufmerksam zu machen und ihr entgegenzuwirken,
kürte der NABU die Turteltaube zum Vogel des Jahres 2020.
Gründe für das Aussterben des einzigen Langfliegers unter den Tauben sind allen voran Bejagung [legal wie illegal] und die Intensivierung der Landwirtschaft. Brachen, Ackersäume, Feldgehölze und
Kleingewässer fallen der Ausweitung von Anbauflächen zum Opfer. Somit fehlen den Turteltauben Nistplätze, Nahrungs- und Trinkstellen.
Die Kampagne zum Schutz der Turteltauben fordert einen Jagdstopp sowie eine Wende der Agrarpolitik. Die STIFTUNG für BÄREN unterstütz diese Aktion und klärt in ihrem Thüringer Projekt WORBIS über
die Problematik und deren Lösungsansätze auf. Denn auch wenn die Turteltaube der Vogel des Jahres ist, ist sie bei weitem nicht die einzige Art, die dadurch gefährdet wird. Sie steht symbolisch
für viele Tiere, die durch die Industrialisierung der Landwirtschaft bedroht wird.
Nancy Gothe, Projektmanagerin der STIFTUNG für BÄREN:
"Die Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Zweigen unserer Gesellschaft, daher ist es umso wichtiger, sie nachhaltig zu gestalten und mit dem Artenschutz zu vereinen. Letztlich der Verbraucher
hat daran einen enormen Anteil, den er entscheidet am Ende, welche Produkte er kauft."